Bienenvölker im Winter

Monatsbetrachtung Jänner

Imkern im Jänner – Monatshinweis vom zukünftigen Imkermeister Heinz Mileder

Im Jänner stehen für Imker hauptsächlich Vorbereitungsarbeiten an, wie Beutenpflege (wenn dies nach der letzten Honigernte nicht gemacht wurde, jetzt bitte nachholen) und Mittelwände einlöten. Ich plane für das ganze Jahr, abhängig davon, ob ich totale Brutentnahme mache oder nicht. Ich mache die totale Brutentnahme alle 2 Jahre, da ich einen Wachsumtrieb habe und zur Vorbeugung der Amerikanischen Faulbrut ist diese Vorgangsweise perfekt.

An den Bienen ist im Jänner kaum etwas zu tun. Eine Behandlung mit Varroaziden (Oxalsäure verdampfen oder träufeln verbietet sich, wenn im selben Jahr noch Honig geerntet werden soll. Die Gefahr wäre zu groß, dass Rückstände im Honig verbleiben und bei einer amtlichen Untersuchung beanstandet würden und im schlimmsten Falle darf der geerntete Honig nicht mehr im Verkehr gebracht werden.

Gelegentlich mache ich eine äußere Sichtkontrolle der Beuten und prüfe, ob die Fluglochschieber noch fest sitzen. Wo es nötig ist, befreie ich die Fluglöcher von toten Bienen. Grundsätzlich sollte man die Bienen jetzt nicht stören, hier und da horche ich beim Flugloch, wenn ich ein leises “Brrr” höre, weiß ich dass alles in Ordnung ist. Auch durch ein leichtes Klopfen gegen die Beutenwand erkenne ich, ob es dem Volk gut geht. Das Volk wird für ein paar Sekunden lauter, hier braucht sich der Imker keine Sorgen zu machen. Wenn nichts zu hören ist, kontrolliere ich, ob das Volk noch lebt, wenn nicht, ist die Beute zu schließen, und das tote Volk auf die Ursache zu untersuchen. Wenn man sich unsicher ist, ist es am besten einen Fachmann zu kontaktieren ( z.B. Gesundheitsreferent im Verein).

Ich lege auch gerne einen Futterteig auf, da ich hierzu einen Futterabriss vorbeugen kann.

Tipps zum Mittelwände einlöten:

Ich liebe es, zuhause im kuscheligen Wohnzimmer Mittelwände einzulöten, der Duft des Wachses ist für mich ein Highlight.  Zu der Position gibt es strittige Themen, ob die Mittelwand oben anstehen muss, oder unten oder schwimmend? Einen eigenen Löttraffo fürs Mittelwandeinlöten bekommt man in jedem gut sortieren Imkerfachhandel. Ich persönlich löte die Mittelwände beim Oberträger anstehend ein, da die Biene von oben nach unten baut. Viel wichtiger als die perfekte Positionierung ist jedoch, dass die Drähte straff gespannt sind und die Mittelwände Zimmertemperatur haben. Man sollte deshalb rechtzeitig daran denken, die Wachspakete in die warme Wohnung zu holen (1-2 Tage vor dem Einlöten in eine Ecke legen wo es warm ist)

Mittelwände :

Bio oder doch Konventionelle? – Hier scheiden sich die Geister

Nachstehend eine kleine Übersicht was es mit der Qualität auf sich hat, oftmals sind es nur wenige €, die den Unterschied machen:

Bei den konventionellen Mittelwänden unterscheiden sich Rückstandsfreie und Rückstandsarme Mittelwände. Rückstandsarme Mittelwände können Rückstände von heute nicht mehr zugelassenen Behandlungsmitteln haben, dadurch könnte ich später nicht auf BIO umsteigen. Rückstandsfreie Mittelwände sind frei von diesen Rückständen, das sagt auch der Name schon.

BIO: Hier gibt es sehr strenge Auflagen und Grenzwerte. Sie sind in der Regel ca. 1-2€ teurer, aber hier kann ich mir alle Optionen offen lassen. Ich empfehle meinen Jungimkern BIO Wachs, da eine Umstellung bei höherer Völkeranzahl sehr kostenintensiv und teuer ist. Wenn ich von Anfang an die Völker auf Bio- Mittelwänden halte, ist dies später billiger.

Monatsausblick für Februar:

Wir sehen uns an, was bei den Völkern zu machen ist und sehen uns das Thema eigener Wachskreislauf genauer an. Auch werden wir uns dem Thema Mittelwandpressen widmen und warum es vorteilhaft ist, sich seinen eigenen Wachskreislauf aufzubauen und eine Mittelwandpresse inkl. Entseuchungstopf im Verein zu haben. Dies ist ja bei den Stahlstadtimkern Linz der Fall.